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Sind Zauberkünstler wirklich Künstler?

geschrieben von OSMAN

22. Juni 2018

Zauberkünstler auch Künstler - Osman

Sind Zauberkünstler wirklich Künstler?

Eine Frage, die uns Magier, die Vollzeit arbeiten, oft bewegt. Ist das was wir machen mehr als komplizierte Spielerei mit leblosen Objekten. Können wir uns mit anderen Kunstformen messen. Ist es überhaupt Kunst. Oder haben wir dieses Wort absichtlich in den Namen unserer Profession hineingepackt. Nur um auf Nummer sicher zu gehen, dass auch jeder gleich Bescheid weiss.

Das ist das Theater mutiger. Schauspieler spielen. Und wir?

Meister Juan Tamariz geht diesen Frage in seinem Opus „The Magic Rainbow“ auf die Spur. Auch findert man im Buch „Absolute Magic“ des britischen Mentalisten Derren Brown ein wundervolles, jedoch kritisches Essay zu diesem Thema.

Es gibt jedoch eindeutig Zauberkünstler in unseren Reihen, die nicht einfach nur Magie zeigen. Sie erschaffen etwas absolut Neues. Etwas künstlerisch Wertvolles, das einen bewegt. Das wohl aktuellste Beispiel dafür ist ein Magier namens Derek DelGaudio. Seine Show „Nothing to Hide“ (Co-Autor Helder Guimarães, Regie Neil Patrick Harris!) war eine off-Broadway Sensation. 

Nur selten erlebt man unter Kollegen eine so unglaubliche Huldigung eines Programmes. Ähnlich erging es auch den Kollegen Helder Guimarães und Joshua Jay in New York.

Dabei werden bei diesen Shows in der Regel nur wenige Tricks gezeigt. Es geht um mehr. Um Theater. Um das Leben. Das individuelle Erlebnis der Zuschauer steht dabei immer an vorderster Stelle.

Hier ein kleiner Ausschnitt eines Interviews mit Stephen Colbert:

Was braucht es für Kunst?

Ich werde erst gar nicht versuchen, Kunst zu definieren. Diese Dinge sind subjektiv. Die Wahrheit ist jedoch, dass Zauberkünstler in den häufigsten Fällen die selben Tricks vorführen. Im besten Fall nur individuell interpretiert. Was ja nicht unbedingt schlimm ist. Man könnte sagen, dass Pianisten auch „nur“ die Stücke großer Meister spielen, statt selbst zu komponieren. Es fällt aber auch schwer. Wer will sich schon an Bach und Haydn messen lassen?

Das Problem ist nur oft, dass Zauberkünstler nicht nur den Trick, sondern auch die Interpretation von Kollegen, respektive dem Trickerfinder kopieren. Eins zu eins werden Bewegungsabläufe und Worte ohne eigene kreative Arbeit übernommen. Da Zuschauer den ursprünglichen Trick samt Erfinder nicht kennen und somit keine Vergleiche mit anderen Zauberkünstlern machen können, bleiben diese plumpen Kopien unbemerkt. Auch verhindert diese Tatsache, dass sich das Problem des kreativen Diebstahls bessert.

Es ist eben leichter, einfach etwas bereits erschaffenes zu übernehmen. Viele Zauberer haben mehr Spaß daran, den Trick zu üben, statt an der Präsentation und dem Text zu feilen. Hobbyzauberern kann man das nachsehen, Profis jedoch nicht.

Echte Künstler? Die Antwort lautet zu häufig leider NEIN

Das Wort Zauberkünstler ist einfach irreführend. Nicht jeder Zauberer ist Künstler und das muss er/sie auch nicht. Gerade im Close up fehlt einfach der Rahmen, um etwas erschaffen zu können, dass theatralischer Kunst ähnelt. Oft ist man einfach nur Entertainer. Was okay ist. Aber oft auch schade. Nimmt man sich als Zauberer jedoch ein paar Zuschauer beiseite, kann auch hier eine magische und besondere Stimmung entstehen. Dies ist aber eher selten der Fall. Close up ist kurzweilige Unterhaltung, ohne Tiefgang und künsterlischen Anspruch.

Um das Erlebnis eines Zauberers so stark wie möglich zu gestalten, habe ich eine bitte. Nehmen Sie sich Zeit. Erlauben Sie Raum für magische Momente und vielleicht haben Sie Glück. Der Zauberer vor Ihnen ist ein wahrer Künstler.

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