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Das Trickgeheimnis
Zauberei lebt von Tricks und deren Geheimnissen. Schließlich soll es ja darum gehen, den Zuschauer zu täuschen. Aber stimmt das wirklich?
Viele verstehen oftmals nicht die Intention der Zauberkunst. Das hört man als Zauberer oft in den Aussagen der Zuschauer. „Ja, da hast du mich jetzt aber rangekriegt…“, „Hier, tricks‘ ihn mal aus…“
Dabei geht es nicht um das Austricksen an sich. Es ist vielmehr Mittel zum Zweck. Und der Zweck ist die Unterhaltung in Form eines Wunders. Sieht man einen Kinofilm, verliert man sich in der Geschichte. Man denkt nicht: Wahnsinn, wie die Raumschiffe aussehen! So echt, dass es mich täuscht. Solche geschickten Trickser. Sicher irgendwie mit Computertechnik.
Auch die Zauberei bietet die Möglichkeit, sich dem Effekt bzw. der erzählten magischen Geschichte hinzugeben. Zumindest für den Moment. Das Trickgeheimnis ist an dieser Stelle absolut uninteressant. Sind die emotionalen Wogen dann geglättet, sucht das menschliche Hirn natürlich nach Ordnung im Logikchaos. Aber erneut: Es geht nicht um die Täuschung an sich, genau wie es bei dem Film nicht um die Special Effects geht.
Trickgeheimnis auf Google und Youtube
Ultimativ findet man so gut wie jedes Geheimnis im Internet. Das Informationszeitalter macht’s möglich. Teenager veröffentlichen sogenannte Tutorials, verraten Zaubertricks und zeigen geheime Apparaturen. Uns Künstler stört das meistens wenig. Höchstens, wenn man einen Trick vermarkten möchte und dieser wird quasi gratis im Netz angeboten. Auch muss man sagen, sind diese Tutorials selten richtig und technisch sauber ausgeführt.
Manchmal hat man Zuschauer, die einem sogar damit drohen, nach dem Trickgeheimnis zu googlen. Und plötzlich entsteht ein ungewöhnlicher Machtkampf. Das Wissen des Zauberers gegen das Wissen des World Wide Web. Jedoch hilft das Internet nur bedingt weiter. Spiele ich beispielsweise eine Etüde auf dem Klavier, wird es schwer schein, das Stück ohne Hintergrundwissen ausfindig zu machen. Mit der Zauberei verhält es sich nicht anders.
Kann man nun Tricks verraten?
Kann man, aber wozu. Nur in der seltensten Fällen ist das Geheimnis interessanter als der magische Effekt bzw. das Wunder. Und ist es doch ein mal der Fall, kann man daraus eine theatralische Vorführung machen. Das berühmte Zauberduo Penn und Teller aus Las Vegas machen es in diesem Clip in Perfektion vor.
Es geht ultimativ nicht um Geheimnisse. Die Zauberkunst versucht nicht weis zu machen, dass es Zauberei wirklich gibt. Genau so wenig, wie die Reihe „Alien“ den Zuschauer von der Existenz von Außerirdischen überzeugen möchte.
Es geht um Unterhaltung. Das Mittel dafür ist der magische Effekt. Und diesem liegt eben ein Trick inne. Sich nun an dem Trick aufzuhängen, wäre falsch. Als würde man auf den Finger blicken, der auf den Sonnenuntergang deutet.
Die Schönheit des Zusammenstellung einer Trickmethode ist für Laien oftmals absolut unbefriedigend. Der Zaubertrick ist das Zusammenspiel aller einzelnen Komponenten. Das erst lässt etwas magisch aussehen. Die einzelnen Noten sind nicht das Musikstück. Der Zauber entsteht erst in der meisterhaften, perfektionierten Ausführung. Und jeder, der einen Meistermagier (z.B. Juan Tamariz) erleben darf, der merkt sofort, dass sich der Wunsch nach der Suche nach dem Trickgeheimnis in Luft auflöst.
Und schon erübrigt sich das Thema der Trickverrats komplett.
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